Reden halten und Führungsqualitäten kann man ohne Ängste in einer Organisation names Toastmasters üben (einige Clubs gibt es auch in Deutschland) – ich war darin mehr als zehn Jahre lang aktiv und habe als Mitglied mehrerer Clubs (von denen auch einige zu gründen geholfen habe) viele Reden üben können.

Worüber kann man reden..? Solange sich Redeideen an den Redeprojekten der zahlreichen verfügbaren Handbücher orientieren, kann man bedenkenlos über alles reden, was man mag – obwohl es generell ratsam ist, nicht über Politik oder Religion zu reden… oder einfach alles, was zu Tumulten oder Schlägereien im Publikum führen könnte 🙂

Die meisten Reden sind 5-7 Minuten lang, und unterstützt wird man beim Praktizieren von anderen Clubmitgliedern, die bestimmte Rollen haben – z.B. ein Zeitnehmer, der mit Farben / Lichtern Zeitsignale gibt, ein „Äh“-Zähler, der „Ähms“, andere Füllwörter und auffällig lange Denkpausen zählt, einem Grammatiker, der nach rhetorischen Mitteln wie Metaphern, Gleichnissen und besseren Ausdrucksmöglichkeiten Ausschau hält, und – besonders wichtig -, einem Redebewerter, der subjektives, konstruktives Feedback gibt, um dem Redner zu helfen zu verstehen wie die Rede ankam, was man vielleicht anders sagen oder strukturieren könnte, um die Rede effektiver zu machen, und was besonders gut gemacht wurde. Die Rollenverteilung rotiert jedesmal, wenn sich die Gruppe trifft.

Mit der Zeit wird man nicht nur ein besserer Redner, sondern auch generell weniger nervös in allen möglichen Situationen – mit oder ohne Publikum. Dies sind Qualitäten, die mir heute noch zugute kommen.

Toastmasters ist eine sichere Übungsplattform, die auch Möglichkeiten zum Üben von Führungsqualitäten im Club und der größeren organisatorischen Struktur drumherum bietet.
Ich kann diese Organisation wärmstens empfehlen und würde selbst ohne zu zögern wieder einem Club beitreten (wenn einer in meiner Nachbarschaft wäre und ich die Zeit hätte – meine Interessen und zeitintensiven Aktivitäten haben sich mittlerweile etwas verschoben).